16.2 C
Berlin
Mittwoch, Mai 8, 2024

Company Christoph Winkler | Speak Boldly – The Julius Eastman Dance Project | SOPHIENSAELE | 06.12.-09.12.2018

Editors’ Choice

Als hochbegabter Musiker, Komponist, Sänger und Tänzer war Julius Eastman ein Multitalent der Musikgeschichte. Trotz internationaler Erfolge schaffte er es als offen schwuler Afroamerikaner jedoch nicht, sich in einer weiß-dominierten Kunstszene durchzusetzen. Die richtungsweisenden Einflüsse von Minimal Music auf den zeitgenössischen Tanz im Blick, übersetzt Christoph Winkler drei Stücke Eastmans in eine Choreografie mit vier Flügeln und über 20 Mitwirkenden.

Abb. oben: Speaking Boldy – Foto: Jermain T. Raffington

Julius Eastman war eine der seltenen Multitalente der Musikgeschichte: Als Musiker, Kom­ponist, Sänger und Tänzer sorgte seine Begabung schnell für viel Aufsehen und er kollabo­rierte mit so unterschiedlichen Künstler*innen wie Morton Feldman, Pierre Boulez, Meredith Monk und Arthur Russel. Obwohl seine Kompositionen erfolgreich in den USA und Europa aufgeführt wurden, gelang es ihm jedoch nicht, sich als offen schwuler Afroamerkaner in der Szene einer weiß-dominierten Kunstform durchzusetzen. 1990 starb er mit nur 50 Jahren, obdachlos, nach einer langen Phase des Drogenmissbrauchs.

Mit ihm ging auch ein Großteil seiner Kompositionen verloren. Dank zahlreicher Rekonstruk­tionen wurde sein Werk in den letzten Jahren wiederentdeckt und international gefeiert. Unter besonderer Berücksichtigung der Werkgeschichte von Minimal Music und zeitgenössi­schem Tanz versucht Christoph Winkler drei Stücke Eastmans – Gay Guerilla, The Holy Presence of Joan d’.Arc und Feminine – in eine Choreografie zu übersetzen, die sich auf die rhythmischen Aspekte und die Programmatik von Eastmans Musik konzentriert. Welche In­spirationen hätte der Tanz aus Eastmans Werk ziehen können, wenn er Teil des musikali­schen Kanons geworden wäre?

WANN? 

Do, 6., Fr, 7., Sa, 8., So, 9. Dezember 2018, 20 Uhr

Vortrag: Samstag, 8. Dezember 2018, 18.30 Uhr, Vortrag von Thomas F. DeFrantz; „Precarious Disidentifications: Julius Eastman and the Black American Avant-Garde”

WO?

SOPHIENSAELE, im Festsaal
Sophienstraße 18
10178 Berlin-Mitte

KOSTET?

15/10 EUR

- Advertisement -spot_img

IHRE MEINUNG | YOUR OPINION

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

+++++++++ O P E N C A L L 2024 +++++++++

spot_img
- Advertisement -spot_img

Latest article