Die Ausstellung „Sport, Spaß & Spiel in der Sammlung Würth“ blickt auf das Phänomen Freizeit in all seinen Facetten. Die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall zeigt rund 200 Arbeiten von 98 Künstler:innen, darunter Ernst Ludwig Kirchner, Pablo Picasso, Max Ernst, Fernand Léger, Willi Baumeister, Philipp Bauknecht, Walter Wörn, Donna Stolz, Tomi Ungerer und Barry Flanagan.
Abb. oben: Pierre Bonnard – Le port des yachts, Antibes, 1914, Öl auf Leinwand, 46 x 76 cm, Sammlung Würth, Inv. 18354, Erworben 2020, Foto: Archiv Würth
Les Loisirs (Die Freizeit) heißt ein Neuzugang der Sammlung Würth, den der französische Kubist Fernand Léger (1881–1955) im Jahr 1944 schuf. Zu einer Zeit also mitten im Krieg widmet er sich darin dem vergleichsweise jungen Phänomen der Freizeit und seiner Sehnsucht nach Frieden, Unbeschwertheit und Müßiggang für alle.
Nach den bleiernen Monaten der Jahre 2020/21 folgt nun, nicht zuletzt angeregt durch dieses Blatt von Fernand Léger, auch die neue Sammlungsausstellung der Kunsthalle Würth den Vergnügungen (wie Überforderungen), die die Freizeit mit sich bringt.
Freizeitaktivitäten, ob in Form von Sport oder von Spiel, bieten nicht nur Bewegung und Inspiration, sondern sind als Freiräume des Denkens auch wichtige Faktoren künstlerischer Kreativität.
Der Müßiggang jenseits festgelegter Spielregeln, Zerstreuungen in unbekümmerter Freiheit, Tagträume, das Sich-Treibenlassen, Umherschlendern, Rumhängen, Chillen oder auch Herumalbern prägen unser Freizeitverhalten und finden ihren Niederschlag in unterschiedlichsten künstlerischen Formulierungen.
Ist am Ende die Kunstwelt sogar der bessere Spielplatz? Auf leichtfüßigem Parcours folgt die Ausstellung klassischen Freizeit-Topoi wie Park, Schwimmbad, Badesee, Manege oder Arena bis hin zu Marina, Pferderennbahn oder Club. Sie widmet sich dem Spielen als schöpferischer Erfahrung – vom kindlichen Spiel bis zum Gesellschaftsspiel.
Zeigt Puppen- und Schattentheater und findet in den öffentlichen Spielen der Antike, in denen sozial akzeptierter Wettkampf mitunter bis zum Tod führte, die Wurzeln der heutigen Spiel- und Wettkampfkultur. Sie erörtert, warum so viele Künstler von Ernst Ludwig Kirchner über Marcel Duchamp, Man Ray oder Max Ernst bis hin zu Alfred Hrdlicka und François Morellet dem stets mit einer Prise Genialität umwehten Schachspiel ähnlich leidenschaftlich zugetan waren wie dem Boxkampf. Schließlich wendet sie sich der Ars ambulandi, der Ästhetik des Zu-Fuß-Unterwegsseins zu: Sie findet im Gehen den (künstlerischen) Zugang zur Welt, den das Nichtgehen vereitelt, und bietet Besucher*innen Gelegenheit zu Partizipation und körperlicher Ertüchtigung etwa im WortSpielZeug Hans Magnus Enzensbergers oder den humorigen (Park-)Bänken von Jeppe Hein.
WANN?
Ausstellungsdaten: Montag, 13. Dezember 2021 – Sonntag, 26 Februar 2023
WO?
Kunsthalle Würth
Lange Straße 35
74523 Schwäbisch Hall
Sie erreichen die Kunsthalle Würth über den Stadtgrabenring, Abzweigung Bahnhofstraße.
Parkmöglichkeiten bestehen in den Parkhäusern der Stadt.
Das nächst gelegene Parkhaus der Stadt ist für die Kunsthalle Würth:
P 3 „Alte Brauerei“
Mauerstr. 18/1
74523 Schwäbisch Hall
WANN?
täglich 10 – 18 Uhr
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