Pompeji ist eigentlich „ausfotografiert“. Doch jetzt eröffnen der international renommierte Architekturfotograf Hans Georg Esch und sein Team mit „architektonischem Blick“ erstaunlich neue Perspektiven auf die über 2500 Jahre alte römische Stadt, die 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuvs verschüttet wurde.
Abb. oben: 12 HGEsch Der architektonische Blick – Pompeji HGEsch / Ministero della Cultura. Parco Archeologico di Pompei
Die Ausstellung präsentiert erstmals mehr als 80 dieser großartigen Fotografien der wohl bestkonservierten Stadtreste römischer Antike, aufgenommen mit den Augen von Zeitzeug:innen des 21. Jahrhunderts. Darüber hinaus entführt eine 22-minütige Animation der Fotos ins alte Pompeji. Die einst lebendige und belebte, dann verschüttete und heute in Ruinen liegende urbane Struktur wird so greifbar wie nie zuvor. Bekannt für seine ikonischen Bilder der Architekturen globaler Mega-Cities, zeigt das Team HGEsch durch seine fotografischen Arbeiten in Pompeji die ausgegrabenen Stätten als Teil der heutigen Metropole Neapel am Fuße des Vesuvs und verdeutlichen die Parallelen und Zusammenhänge zwischen der antiken Stadtplanung und unserem heutigen urbanen Lebensraum.

Die Fotografien von HGEsch lassen anhand des abgebildeten Stadtgefüges und der Architekturen viel vom Leben der Menschen in der Stadt erfahren. Die Aufnahmen dokumentieren auch ihre ähnlichen und somit vergleichbaren Strukturen zu heutigen Metropolen. Die Arbeiten des präzise beobachtenden Fotokünstlers und seines Teams lichten nicht nur die Schönheit der antiken Stadt ab, sondern offenbaren gleichzeitig die Verletzlichkeit des menschlichen Habitats. Sie laden so die Betrachtenden ein, sich mit der Geschichte des Ortes und ihrer Bedeutung für die moderne Stadtentwicklung auseinanderzusetzen. Deutlich ist erkennbar, dass Pompeji für Hans Georg Esch nicht bloß Historie ist, sondern immersive Gegenwart. Er zeigt die Ruinen, welche von der heutigen Stadt abgetrennt sind, als in sich funktionierenden Bereich, aber dennoch als Teil der Metropole Neapel und der umgebenen Landschaft von Kampanien. Dieser architekturfotografische Ansatz erschließt eine neue Sichtweise auf das bedeutende Weltkulturerbe im Süden Italiens.
ZUR ERÖFFNUNG AM 05.SEPTEMBER SPRECHEN
Hans Jürgen Commerell Aedes, Berlin
Silvia Martina Bertesago Leitende Archäologin, Archäologischer Park Pompeji
Wolfgang Filser Archäologe, University of Copenhagen und Humboldt-Universität zu Berlin
Hans Georg Esch Fotograf und Gründer von HGEsch, Hennef

Der vordere Ausstellungsraum im Aedes Architekturforum ist mehreren spektakulären Großbildaufnahmen sowie einer filmgleichen Animation von Fotos von HGEsch gewidmet, die Besucher:innen in das historische Pompeji eintauchen lassen. Auf einem für Pompeji typischen erdigen Rotton sind im hinteren Ausstellungsraum etwa 80 Fotografien von Gebäuden und Strukturen zu sehen. Darüber hinaus kann auf einer großformatigen Luftbildaufnahme, welche mithilfe von Drohnen erstellt wurde, ein Überblick über die antike Stadt, ihre Ordnung und Strukturen sowie die Bezüge zum heutigen Pompei gewonnen werden. Diese waren bisher nur am Riesenmodell im Nationalmuseum in Neapel nachvollziehbar.
Aedes macht den Auftakt für eine Reihe von Ausstellungen und präsentiert rund 80 Fotografien der Pompeji-Serie. In der Folge sind ab September Ausstellungen in Köln zu sehen: im italienischen Kulturinstitut und anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Römisch-Germanischen Museums im Belgischen Haus. Während der ART COLOGNE steht auf dem Platz vor dem Haupteingang zur Köln Messe HG Eschs Pompeji-Rotunde. Das 360°- Panorama zeigt das heutige Pompeji – den Parco Archaelogico wie die heutige Stadt – als urbanen Teil der Metropolregion Neapel.

HGEsch, gegründet von Hans Georg Esch (*1964), zählt international zu den führenden Studios für Architekturfotografie unserer Zeit. In den Jahren 2022 und 2023 erhielt HGEsch den im Guggenheim Museum verliehenen Architecture Photography MasterPrize und ist 2023 bei Loop Design Award als beste Companie für Architekturfotografie und -film weltweit ausgezeichnet worden. Esch und sein Team verleihen dem Gebauten seine szenische Bildhaftigkeit. Damit haben sie unzählige ikonische Blicke auf die globale Architektur unserer Zeit geschaffen. Als Zeitzeugen der Megastädte unserer Welt – ihrer urbanen wie landschaftlichen Strukturen – porträtieren sie seit über 30 Jahren eine Vielzahl urbaner Kontexte. Mit der Serie Pompeji zeigen Hans Georg Esch und sein Team einen völlig neuen Blick auf die Stadt, die seit Jahrhunderten so viele verschüttete Geheimnisse preisgegeben hat wie kein anderer Ort unseres Kulturkreises.
WANN?
Ausstellungsdaten: Freitag, 06. September – Mittwach, 16. Oktober 2024
Eröffnung: Donnerstag, 05. September 2024, ab 18:30 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 11-18.30 Uhr, Sonntag – Montag 13-17 Uhr
WO?
Aedes Architekturforum
Christinenstraße 18-19
10119 Berlin