Das Centre Pompidou und das West Bund Museum präsentieren im Rahmen einer chinesisch-französischen Kuratorenschaft eine Gemeinschaftsausstellung, die sich mit der jungen zeitgenössischen chinesischen Kunstszene beschäftigt. Diese multidisziplinäre Ausstellung zeigt Werke von 21 Künstlern und zeichnet zum ersten Mal in Frankreich ein subjektives Porträt einer neuen Künstlergeneration. Die Ausstellung ist vom 9. Oktober 2024 bis zum 3. Februar 2025 zu sehen.
Abb. oben: Lu Yang, DOKU The Self, [2022], HD video, color, sound, 36’ © Lu Yang, Courtesy of the artist and the Society, Berlin
Das chinesische Schriftzeichen 目 (mù) bedeutet „Auge“ und bezieht sich auf das Sehen und die Fähigkeit des Auges, die Realität zu organisieren. Es ist ein wesentliches Element der chinesischen Schrift und wird in vielen anderen Sinogrammen verwendet.
Unter diesem Zeichen zeigt die Ausstellung Werke von Künstlern, die zwischen den späten 1970er und den frühen 1990er Jahren geboren wurden. Diese Generation wuchs in der Ära der Reform und Öffnung Chinas auf, entwickelte den internationalen Handel und erfreute sich eines starken Wirtschaftswachstums. Die bedeutenden technologischen und sozialen Entwicklungen dieser Zeit ließen China zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt aufsteigen und veränderten sein Selbst- und Weltbild tiefgreifend.
Die ausgewählten Werke umfassen ein breites Spektrum an Praktiken – Video, Malerei, Bildhauerei, Installationen, Fotografie und neue Medien – und legen den Schwerpunkt auf die jüngsten Arbeiten der letzten Jahre. Die globale Situation nach der Pandemie hat verhindert, dass diese Werke über die Grenzen Chinas hinaus bekannt wurden, auch wenn das Centre Pompidou in dieser Zeit seine Beziehungen zu dieser jungen Kunstszene dank der Partnerschaft Centre Pompidou x West Bund Museum in Shanghai verstärkt hat.
Inmitten dieser großen Vielfalt konzentriert sich die Ausstellung auf die wichtigsten Themen der Arbeitsweise der Künstler. Zu den Kernthemen, die in den Werken vieler dieser Künstler erforscht werden, gehören Chinas Interaktion mit dem Rest der Welt, Reflexionen über die Globalisierung und weltweite Herausforderungen, insbesondere der Zusammenbruch der Umwelt.
Diese Generation von Kunstschaffenden hat auch dynamische Themen wie die jüngsten Entwicklungen in der chinesischen Gesellschaft aufgegriffen, insbesondere den Wandel der Lebensstile in den sich immer weiter ausbreitenden Ballungsgebieten und das sich wandelnde Paradigma der Regulierung verschiedener Ströme und Aktivitäten. Das Bewusstsein für das außerordentlich reiche kulturelle und ästhetische Erbe Chinas bildet die Grundlage für die Arbeit einiger Künstler, die sich bemühen, dieses Erbe in einen zeitgenössischen Kontext zu stellen und zu erneuern.
Schließlich widmet die Ausstellung einen großen Teil den neuen Medien, die in einem Land, das eine rasante, massive und intensive Digitalisierung sowohl seiner Wirtschaft als auch seiner Gesellschaft erlebt hat, besonders dynamisch sind.
Ausgestellte Künstler
aaajiao, Alice CHEN, CHEN Fei, CHEN Wei, CHU Yun, CUI Jie, HAO Liang, HU Xiaoyuan, LI Ming, LIU Chuang, LU Pingyuan, LU Yang, MIAO Ying, Nabuqi, QIU Xiaofei, SHEN Xin, SUN Xun, WAN Yang, YAO Qingmei, YU Ji, ZHANG Ding
Kurator
Philippe Bettinelli, Kurator, Abteilung Neue Medien, Centre Pompidou – Musée national d’art moderne
Paul Frèches, geschäftsführender Direktor des Centre Pompidou x West Bund Museum, Shanghai
Gu Youyou, Leiter der Ausstellungsabteilung, West Bund Museum, Shanghai
WANN?
Ausstellundaten: Mittwoch, 9. Oktober 2024 – Montag, 3. Februar 2025
Öffnungszeiten: Mittwoch – Montag, 11:00 – 21:00 Uhr
WO?
Centre Pompidou
Galerie 3, Ebene 1
Place Georges-Pompidou
75004 Paris
France