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transmediale 2023: a model, a map, a fiction – Akademie der Künste, Berlin und stadtweit | 01.-05.02.2023

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Vom 1. bis 5. Februar 2023 präsentiert transmediale die 36. Festivalausgabe in der Akademie der Künste, Hanseatenweg.

Abb. oben: courtesy of Akademie der Künste

Über vier Tage und wieder mit Publikum kehrt transmediale zu ihrem einzigartigen Festivalmodus zurück: Unter dem Titel a model, a map, a fiction wird sich die Akademie der Künste in einen Raum für Diskussionen, Workshops, Ausstellungen, Performances und Filme verwandeln. Die Hauptfestivaltage werden erstmals um das stadtweite Ausstellungsformat Out of Scale ergänzt. Durch die Kombination von theoretischem Diskurs, vielfältigen Gesprächsformaten und künstlerischen Interventionen setzt sich das Festival mit der Frage auseinander, wie die Skalierbarkeit von Technologie Beziehungen und Brüche in der Welt herstellt und so Bilder massenhaft und losgelöst von ihrem historischen und politischen Kontext in Umlauf bringt. transmediale 2023 lädt ein zur gemeinsamen Reflexion und Diskussion über Vorstellungen von Größenordnung und Berechnungslogiken, deren Wirkmacht und Instrumentalisierung.

a model, a map, a fiction

Wir werden von Bildern und den vielfachen Realitäten, die diese erzeugen, überflutet. Modelle, Karten und Fiktionen über die Welt werden berechnet und auf unsere mobilen Screens übetragen. Ihre jeweilige Bedeutung wird dabei stets skaliert und über Datenserver, Netzwerkkabel, Rechenzentren, 3D-Assets und automatisierte Algorithmen verteilt. Diese Algorithmen und ihre einprogrammierten Verzerrungseffekte haben die Welt quantifizierbar gemacht und organisieren gleichzeitig unsere persönlichen Vorlieben und politischen Ansichten oder reduzieren uns gar zu tokenisierten Transaktionen.

Zumindest scheint dies so. Diskrete Überwachungssysteme, im Verborgenen verrichtete Arbeit, Infrastrukturen und Netzwerke automatisierter Bilder bestimmen die technologischen Bedingungen unserer Wahrnehmung und wirken auf die materielle Struktur der Welt ein. Wie sehr soziale Verhältnisse, politische Beziehungen und unsere Gefühlswelt aus dem Gleichgewicht geraten sind, lässt sich an den fehlerhaften Repräsentationen auf unseren Bildschirmen erkennen. Diese fragilen Realitäten laufen Gefahr, noch weiter zu erodieren und letztlich zusammenzubrechen. Mit diesem Risiko stellt sich die Frage, weche Rolle Skalierungstechnologien bei der Veränderung dessen, was kartiert, gemessen und eingeordnet wird, spielen können

Die transmediale 2023 verhandelt die Auswirkungen des postdigitalen Zeitalters auf unser Leben und wie die Skalierbarkeit der Technologie die Bedingungen für unsere Beziehungen und Gefühle, für demokratische Prozesse und Infrastrukturen bestimmt.

Stadtweites Festival Programm

Zum ersten Mal und parallel zum viertägigen Festival in der Akademie der Künste präsentiert transmediale ein stadtweites, vom Berliner Senat gefördertes Programm: Out of Scale. Als kostenlose, über die Stadt verteilte Ausstellung entfaltet sich Out of Scale in den städtischen Netzwerken und Infrastrukturen, darunter ebay Kleinanzeigen, das U-Bahn-Anzeigensystem oder die Grünflächen der Stadt und lädt zu kritischem Austausch darüber ein, wie Technologie und die damit verknüpften Messmethoden und Bewertungssysteme rekonfiguriert werden können. Die Ausstellung stellt allgegenwärtige TopDown-Perspektiven auf Stadt durch Smartphones und Plattformen in Frage und untersucht den Stadtraum aus nicht-menschlichen, menschlichen und algorithmischen Blickwinkeln.

Wieder einmal beginnen transmediale und CTM die Festivalsaison gemeinsam: Unter dem Titel Portals eröffnet unser langjähriger Partner CTM – Festival for Adventurous Music and Art am 27. Januar sein Festival und gibt unserem Publikum die Möglichkeit, das Festivalerlebnis mit einem breiten Programm rund um Soundart und Musik zu ergänzen. Vorspiel ist ein Veranstaltungsprogramm, das Projekträume und Künstler:innen aus den Bereichen digitale Kunst und experimenteller Sound zusammenbringt und traditionell den Auftakt von transmediale festival und CTM bildet. Das mehr als zehnjährige Kooperationsprojekt zwischen transmediale und CTM wird ab dem 20. Januar in verschiedenen Orten stattfinden – von silent green bis zur Panke, designtransfer und liebig12 sowie vielen mehr.

Detaillierte Informationen über das Festivalprogramm, einzelne Veranstaltungen, die stadtweite Ausstellung sowie Ticketoptionen werden in Kürze veröffentlicht. Die transmediale 2023 Festivalausgabe wird kuratiert von Nora O Murchú (künstlerische Leitung transmediale), Bani Brusadin, Elise Misao Hunchuck, Lorena Juan, Ben Evans James und Jussi Parikka (kuratorische Beratung) und realisiert durch das transmediale Team.

transmediale–festival for art and digital culture

Seit mehr als dreißig Jahren steht transmediale für die kritische Auseinandersetzung mit und Reflexion über kulturelle, soziale und politische Transformationen aus postdigitaler Perspektive. Das jährliche Festival mit wechselnden Themenschwerpunkten im Kontext von Kunst und digitaler Kultur bildet den Ausgangspunkt der Aktivitäten von transmediale. Das Festival findet in verschiedenen Venues in Berlin statt, darunter das Haus der Kulturen der Welt, die Akademie der Künste oder das Kunstquartier Bethanien. Seit 2021 und zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals bespielt transmediale einen eigenen Ausstellungsund Veranstaltungsraum, das transmediale studio, im silent green Kulturquartier.

WANN?

Mittwoch, 1. Februar bis Sonntag, 5. Februar 2023

WO?

transmediale e.V.
Gerichtstr. 35
13347 Berlin

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