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Donnerstag, April 18, 2024

Weltweit teuerstes Gemälde unter den Anklagepunkten: Sotheby’s vs. Rybolowlew

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Ein Gericht in New York verhandelt derzeit über eine Klage des russischen Milliardärs Dmitri Rybolowlew gegen das renommierte Auktionshaus Sotheby’s. Der Vorwurf: Sotheby’s habe dem Schweizer Kunsthändler Yves Bouvier geholfen, Rybolowlew beim Verkauf von 15 Kunstwerken und Gemälden zu betrügen. Ein US-Bezirksrichter hat bereits elf der Anklagepunkte zurückgewiesen, aber vier weitere müssen noch verhandelt werden, darunter der Verkauf des weltweit teuersten Gemäldes “Salvator Mundi”, schreibt Legal Tribune Online am 09.03.2023.

Abb. oben: Salvator Mundi, Leonardo da Vinci zugeschrieben, ca.1500, via Wikimedia Commons

Dmitri Rybolowlew, dereinstiges Mitglied der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt, behauptet, dass Yves Bouvier ihm als Sammler von Kunstwerken zu viel für die Werke abgenommen habe, indem er sie als Vermittler verkauft habe. Bouvier wird auch beschuldigt, gefälschte Provenienzen für die Kunstwerke erstellt zu haben, um den Preis in die Höhe zu treiben. Rybolowlew argumentiert, dass Sotheby’s Bouvier bei diesen illegalen Geschäften geholfen hat, indem das Auktionshaus ihm vertrauliche Informationen über die Werke zur Verfügung stellte.

Insgesamt geht es in der Klage um den Verkauf von 15 Kunstwerken und Gemälden im Wert von fast einer Milliarde US-Dollar. Die Werke umfassen unter anderem Werke von Picasso, Modigliani und Leonardo da Vinci. Der Verkauf des Gemäldes “Salvator Mundi”, dem Universalgenie Leonardo da Vinci zugeschrieben, ist einer der vier verbleibenden Anklagepunkte. Das derzeit teuerste Gemälde, das jemals bei einer Auktion versteigert wurde, erzielte am 15. November 2017 bei Christie’s in New York einen Verkaufswert von 450,3 Millionen US-Dollar (einschließlich Gebühren wie Aufgeld; netto genau 400 Millionen US-Dollar). Der Besitzer des Gemäldes ist das saudische Königshaus unter Mohammed Bin Salman.

Sotheby’s hat die Vorwürfe zurückgewiesen und behauptet, dass es nicht an den illegalen Aktivitäten von Bouvier beteiligt war. Das Auktionshaus hat auch argumentiert, dass die meisten der Vorwürfe verjährt sind. Die Entscheidung des Gerichts wird in der Kunstwelt mit Spannung erwartet und könnte Auswirkungen auf den Handel mit Kunstwerken haben.

Es bleibt abzuwarten, wie der Fall ausgeht – und ob das Auktionshaus Sotheby’s schuldig gesprochen wird. Der Prozess wird jedoch zweifellos das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Kunstmarkt und den Umgang mit vertraulichen Informationen in der Branche beeinflussen. Es ist zu hoffen, dass dieser Fall auch dazu beitragen wird, die Regulierung des Kunstmarktes zu verbessern und die Transparenz bei der Vermittlung von Kunstwerken zu erhöhen.

Über dieses Thema berichtete auch die FAZ am 09.03.2023 in einem Beitrag von Ursula Scheer.

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