Zum Gallery Weekend 2024 präsentiert der Contemporary Show Room CSR.ART ab 25. April 2024 die Einzelausstellung RESTRISIKO mit figurativ-expressiver Malerei des aufstrebenden Leipziger Malers Gustav Sonntag. Die Ausstellung präsentiert eine eindringliche Sammlung von Werken, die sich mit Themen wie Obsessionen, Sucht, Gewalt, Resignation und Obdachlosigkeit auseinandersetzen. Gustav Sonntag zeigt sich als Künstler, der nicht wegschaut, sondern mit einer bemerkenswerten emotionalen Nähe genau hinblickt und die dunklen Seiten des menschlichen Seins auf die Leinwand bannt. RESTRISIKO wird veranstaltet von CSR.ART, Berlin, in Kollaboration mit der Galerie Holger John, Dresden. Die Ausstellung eröffnet mit einer Vernissage am 25.04. um 19 Uhr im CSR.ART und anschließender Aftershow Party im DEEDS.SALON ab 22:30 Uhr im Souterrain der Galeries Lafayette (Anmelde-Link unten).
Abb. oben: Gustav Sonntag, Die Entfaltung, 2024, Acryl auf Leinwand, 215 x 188 cm
Gustav Sonntag wird 1994 als Felix Gustav Maximilian Steuer in Berlin geboren. Seine künstlerische Reise gründet in einer tief verwurzelten Passion für die Kunst, die in seiner Familie ihren Ursprung hat. Mit einer Töpferin als Mutter und einem Maler als Vater, läuft Gustav Sonntag schon als Kind durch dessen Atelier in der dritten Etage des legendären Kunsthaus „Tacheles“ in der Oranienburger Straße, einem damals von Künstlern verschiedener Disziplinen besetzten, leerstehenden Kaufhaus in Berlin-Mitte, um dessen Abriss zu verhindern. Wie es in einem persönlichen Eindruck von Holger Lippmann zur Vordiplom-Ausstellung heißt: „Kennt man die Familie und konnte wie ich Gustavs Entwicklung mitverfolgen, weiß man, dass hier viele Sterne am Malereihimmel günstig stehen.“
Der Weg, den Sonntag als Künstler zurückgelegt hat, ist geprägt von intensiver akademischer Ausbildung und persönlicher Hingabe. Die Wahl auf Leipzig als Ausbildungsort fällt nicht zufällig. Sonntag schätzt die figurative Malerei der Leipziger Schule sehr. Und als die Prüfungskommission ihn fragt: „Warum willst du nach Leipzig?“ habe er gesagt: „Ich will lernen, wann man die Töne in der Haut grünlich und wann bläulich oder rötlich malt.“ Ein verständiges Nicken sei die Antwort gewesen. So nimmt Sonntag 2015 sein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig auf.
Unter Professor Christoph Ruckhäberle perfektioniert Sonntag ab 2017 sein malerisches Können im Hauptstudium. Der Einfluss von Ruckhäberle ist wegweisend für Sonntags künstlerische Entwicklung. In intensiven Malperformance-Sitzungen durch den dichten Dschungel des zeitgenössischen Daseins findet Sonntag nicht nur seine Themen, sondern auch seine Technik. Ruckhäberle bringt ihm den Schnelligkeitsfaktor gegen Verkrampfung nahe, provoziert stark, lobt so gut wie nie: „Hör doch mal auf, Kunst machen zu wollen! Ist Malerei wirklich dein Weg?“ Sonntag arbeitet gegen die Frustration an und es entwickelt sich. Holger Lippmann erinnert die produktive Auseinandersetzung zwischen Professor und Student: „Im Februar 2020 scheint der Knoten geplatzt zu sein. „Mal einfach mal waagerecht, nicht nur immer hochkant. Und auf 2 × 3 Meter, ein Mehrere-Figuren-Szenario.“ Das erste große Bild entsteht. „ … Das ist richtig gut!“ Aber nachdem Gustav sehr lange an einem Bild malt: „Wer will so ein hart gekochtes Ei haben?“ Und dann der Brecher: „Mal doch mal 15 große Bilder innerhalb von 2 Monaten!“ Gustav malt 20 Bilder. Eine Woche ist noch Zeit: „… Ok, ich mach 30.“
Die Ausstellung „RESTRISIKO“ im CSR.ART in Berlin bietet Gelegenheit, die künstlerische Reise von Gustav Sonntag zu erleben und sich von seinen eindringlichen Werken berühren zu lassen. Seine Bilder sind nicht nur ästhetische Objekte, sondern auch kraftvolle Botschaften, die dazu anregen, über die Komplexität des menschlichen Seins nachzudenken. Auch die Präsentation ist ungewöhnlich. Sonntags Bilder sind in der Regel nicht auf Keilrahmen gespannt, sie werden direkt an Wände getackert. Im Atelier händelt er bemalte Leinwände, als seien sie Teppiche, stapelt sie, zerrt sie aus dem Lager. Wenn Sie aneinander haften und abfärben, gesteht er es ihnen zu, als Teil des Eigenlebens der Werke.
Seine Werke sind Ausdruck eines intensiven Auseinandersetzens mit den menschlichen Abgründen und einer kritischen Reflexion über gesellschaftliche Zustände. Der Weg, den Sonntag als Künstler zurückgelegt hat, ist von intensivem Lernen und Experimentieren geprägt. Er selbst reflektiert über seinen künstlerischen Werdegang: „Man weiß nie genau, wo es hingeht.“ Diese Offenheit für den kreativen Prozess und die Bereitschaft, ständig Neues auszuprobieren, sind charakteristisch für Sonntags Arbeitsweise.
Gustav Sonntags Werke wurden bereits in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in Deutschland, Schweden, Italien, Tschechien und China gezeigt. Seine Arbeiten finden sich in Institutionen wie STEFFEN HILDEBRAND, G2 Kunsthalle, Leipzig und RENALDO FABER Kunstsammlung, Leipzig.
WANN?
Ausstellungsdaten:
Donnerstag, 25. April bis Dienstag, 25. Juni 2024 (in Verlängerung)
geöffnet Di – Sa 11:00 – 19:00 Uhr
Vernissage (im CSR.ART):
Donnerstag, 25. April 2024, 19:00 – 22:00 Uhr
Einführung: Stephanie Schneider, M.A.
Laudatio: Holger John
Aftershow Party (im DEEDS.SALON):
Donnerstag, 25. April 2024, 22:30 Uhr bis open end
DJ Line up: Delirium Collective Leipzig & Friends (Opal, Al Aslan, Mental Carnival, Aaron Kubel, Julian Schwarz)
Bitte hier entlang zur Anmeldung
WO?
CSR.ART (Vernissage + Ausstellung)
Friedrichstraße 69
10117 Berlin
DEEDS.SALON (Aftershow Party)
Friedrichstraße 76-78
10117 Berlin
per Fahrstuhl ins 2. UG
KOSTET?
Aftershow Party: 10 EUR für die Musiker
Ausstellung: Eintritt frei
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