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Dienstag, Oktober 15, 2024

Poesie der Zeit. Michael Ruetz – Timescapes 1966–2023 – Akademie der Künste | 09.05.-04.08.2024

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Akademie der Künste präsentiert ab Donnerstag 9. Mai 2024 die Ausstellung Poesie der Zeit. Michael Ruetz – Timescapes 1966–2023. Wie lassen sich Zeit und Vergänglichkeit sichtbar machen, wie Umbrüche und Veränderungen einer Gesellschaft oder eines Stadtraumes dokumentieren? Wie kaum ein anderer Künstler hat sich Michael Ruetz mit diesen Fragen beschäftigt. Seit Mitte der 1960er-Jahre beobachtete er in der großangelegten fotografischen Studie Timescapes den Wandel natürlicher und urbaner Lebenswelten.

Abb. oben: © Michael Ruetz bei Aufnahmen zum Timescape-Projekt, Standfoto aus: FACING TIME, Dokumentarfilm, 2023, Produktion und Regie: Annett Ilijew © Foto: Ines Thomsen © Annett Ilijew und Michael Ruetz

Im Mittelpunkt der Ausstellung am Pariser Platz stehen seine Arbeiten von Berlin. Der tiefgreifende Wandel der deutschen Gesellschaft in der Nachkriegszeit, nach der Wiedervereinigung und in der Gegenwart ist in den Fotosequenzen besonders wirkungsvoll verdichtet. Schauplätze der Macht oder von historischer Relevanz wie der Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor, der Schlossplatz, Gendarmenmarkt, das Regierungsviertel oder die Berliner Mauer haben vor allem seit 1989/90 eine rasante Änderung erfahren. Ruetz’ Berlinaufnahmen erzählen davon, wie Architektur unsere Lebensräume aus- und umgestalten kann und damit eine Deutungshoheit über unsere Wahrnehmung erlangt. Dabei entwickeln seine Timescapes eine eigene Ästhetik abseits dokumentarischer Nüchternheit und offenbaren so eine Poesie der Zeit.

DEEDS.NEWS Akademie die Künste Michael Ruetz
© Michael Ruetz, Timescape 1077, 1077.0, April 11 1966, 11:40 h; 1077.1, April 11 2002, 11:40 h, Gendarmenmarkt, Berlin-Mitte

Michael Ruetz, 1940 in Berlin geboren, gehört zu den renommiertesten Fotokünstlern Deutschlands. Seine Karriere begann er Ende der 1960er-Jahre als Mitglied der Stern-Redaktion in Hamburg. Bekannt wurde er unter anderem durch Aufnahmen der westdeutschen Studentenbewegung. Seine Bilder aus der APO-Zeit gehören inzwischen genauso zum kollektiven Bildergedächtnis, wie seine Reportagefotos aus Griechenland zur Zeit der Militärdiktatur oder von der Nelkenrevolution in Portugal. Seit 1975 arbeitet Ruetz als selbstständiger Fotograf und realisiert vorwiegend Buchprojekte. Von 1982 bis 2007 war er ordentlicher Professor für Kommunikationsdesign an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Er erhielt mehrere Preise, unter anderem 1979 den Otto-Steinert-Preis oder 1981 den Villa-Massimo-Preis. 2002 wird er zum Commandeur de L’Ordre des Arts et des Lettres ernannt. Michael Ruetz ist seit 1998 Mitglied der Sektion Film- und Medienkunst in der Akademie der Künste.

WANN?

Eröffnung:
Mittwoch, 08. Mai 2024, um 19 Uhr

Ausstellungsdaten:
Donnerstag, 09. Mai bis Sonntag 04. August 2024

Öffnungszeiten:
Di – So. 11:00 bis 19:00 Uhr

WO?

Akademie der Künste
Pariser Platz 4
10117 Berlin

KOSTET?

Regulär: 10 €
Ermäßigt: 7 €
frei bis 18 Jahre, Dienstags und jeden ersten Sonntag im Monat

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