Nüüd.berlin gallery lädt am 19. September 2024 zu einer Buchpräsentation mit Lesung und anschließender Diskussion. Das Buch „Angekommen“ von Priyanka S. Ramdheen ist die Autobiographie der bei ihrer Geburt männlich zugeordneten Autorin und ihrem Kampf auf dem Lebensweg vom Mädchen zur Frau. Barbara Petermann, Priyankas Schreibcoach, wird kurze Erläuterungen zu ihrer gemeinsamen Arbeit geben. Die Musikerin Mithra wird den Abend mit einem Instrument namens Tar begleiten.
Abb. oben: nüüd.berlin gallery – Foto: Henner Merle
Priyanka Ramdheen, bei der Geburt männlich zugeordnet, ist aufgewachsen in Südafrika mit indischen Wurzel, fest verankert in einer konservativen Gemeinschaft, großgezogen von einer alleinerziehenden Mutter. Mühsam erkämpft sie sich als Mädchen, das sie immer war, ihren Weg zur Frau.
Es ist ein Weg der Extreme, ein Marathon der Ups und Downs. Eine Geschichte, die erzählt werden muss, damit die Menschen den Mut fassen, sich und andere so zu akzeptieren und anzunehmen, wie sie sind. Sich selbst erkennen, den Anderen sehen und Toleranz üben anderen und uns selbst gegenüber, können wir das überhaupt? Fragen der geschlechtlichen Selbstfindung und Identität werden auf dem Weg zur Transformation bis hin zur Geschlechtsanpassung aufgeworfen, beleuchtet und manchmal auch in ihrer Widersprüchlichkeit akzeptiert.
Auf einer Zweiten Ebene geht es um die Frage, welches Narrativ haben wir selbst von uns, wenn wir von unserem Leben erzählen und welches Narrativ wird rezipiert. Und was davon ist wahr oder wieweit darf man sich vorwagen, um zum Wahrhaftigen durchzudringen, bis hin zum klaren Statement: „Das bin ich!“?
Plötzlich im Glanz seiner erstrahlten Augen sah er sie. Endlich, vielleicht das erste Mal in ihrem Leben erkannte sie sich wieder in diesem Spiegel in diesem Moment.
Das Mädchen im Spiegel war ich! Und ich wusste, ich würde eine Frau werden.
Priyanka S. Ramdheen, Angekommen, Eine Reise zu meiner Inneren Weiblichkeit. 217 Seiten, 16,99 Euro.
Barbara Petermann ist eine deutsche Autorin und Journalistin.
Mithra Nezhad begann ihre musikalische Reise 1998 mit dem Tar in Teheran, Iran. Unter der Leitung von Mohammad Zolnouri erlernte sie die Grund- und Mittelstufen der traditionellen iranischen Musik. Mithras Spiel interpretiert die Melodien und Resonanzen der traditionellen iranischen Musik durch eine abstrakte Brille neu.
Die Tar, ein wichtiges Instrument der klassischen persischen Musik, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Es stammt ursprünglich aus Persien und entwickelte sich aus früheren Lauten, die in Zentralasien und im Nahen Osten gefunden wurden. Die Tar ist eine langhalsige, doppelschalige Laute mit einem unverwechselbar vollen Klang. Sie hat drei doppelte Saitenreihen und wird mit einem kleinen Messingplektrum gespielt. Der Resonanzboden ist traditionell aus Tierhaut gefertigt, was zu ihrem einzigartigen, ausdrucksstarken Klang beiträgt. Die Fähigkeit der Tar, tiefe Emotionen zu vermitteln, macht sie zu einem zentralen Element sowohl bei Solo- als auch bei Ensembleauftritten in der traditionellen iranischen Musik.
WANN?
Donnerstag, 19. September 2024, 19.00 Uhr
WO?
Nüüd.berlin gallery
Kronenstraße 18
10117 Mitte, Berlin