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Gruppe Endruweit im Dock 11: I love everyone I know! & Frau mit Kuchen. Die Angst vor dem Sterben, ohne geboren zu haben | 26.01.-29.01.2023

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Mit I love everyone I know! zeigt Regisseurin, Tänzerin und Michael Laub-Schülerin Astrid Endruweit eine vielschichtige und tiefsinnige Arbeit, die sich mit der schöpferischen Kraft von Kleinkindern auseinandersetzt und dessen Innenwelt durch Worte, Musik, Malerei und Bewegung spiegelt.
Im Anschluss zeigt sie die hoch gelobte Installation Frau mit Kuchen. Die Angst vor dem Sterben, ohne geboren zu haben.

Abb. oben: Snippet_FraumitKuchen_Auge_credit_Endruweit

Augen auf – das ist die Welt! Das spielende kreative Kind, das alles um sich herum zum ersten Mal entdeckt – den eigenen Körper, die Natur – die Absurditäten unserer Gesellschaft. Jemand zu sein – in der Einfachheit der Dinge und ohne Arroganz. Wie viel Kunst steckt in dem Erschaffen durch Kindeshand und in Kindesworten? Ist hier ein Sinn, ein Takt, den wir in unserem Erwachsenenhabitus vergessen haben? Mit der multidisziplinären Performance I love everyone I know!, die am 26. Januar im Dock 11 ihre Premiere feiert,  zeigt Regisseurin, Tänzerin und Michael Laub-Schülerin Astrid Endruweit eine vielschichtige und tiefsinnige Arbeit, die sich mit der schöpferischen Kraft von Kleinkindern auseinandersetzt und dessen Innenwelt durch Worte, Musik, Malerei und Bewegung spiegelt. Endruweit schlüpft gemeinsam mit Balletttänzer Greg Zuccolo, Pianist und Sound Komponist Alexander Nickmann, mit dem Tenor Valentin Bezençon sowie Autor und Performer Andreas Müller in die Rolle der eigenen Kinder. Dabei entsteht ein tanz-theatralischer kindlicher Kunstkanon, der die Ursprünglichkeit eines gerade erst erwachenden Bewusstseins, ohne Absicht und Kalkulation des Resultats, auf die Bühne bringt – und für die Zuschauer*innen erlebbar macht. 

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Abb. oben: GruppeEndruweit_presse_credit_Robert Ziegler

Als Vorlage dienen Video- und Tonaufnahmen unter anderem von Endruweits Tochter selbst. Es erklingen originale, musikalisch-freie Werke, wie eine Pianokomposition eines 18 Monate alten Kindes, aber auch stimmerforschende Babygesänge und un-sinnige Eltern-Kind-Dialoge, herausgelöst aus dem intimen, familiären Moment ihrer Entstehung, wiedergegeben von den professionellen erwachsenen Eltern und Performer*innen, die sich dabei auch selbst in den Raum ihrer eigenen Kindheit und Erinnerungen begeben. 
Auch die tänzerische Lust und motorische Wissbegierde von Kindern, sich der eigenen Beine und Arme zu bedienen und die ungeplanten Choreografien, die dabei  entstehen, versuchen die fünf Performer*innen mit ihren längst erwachsenen, geformten und getakteten Körpern zu verstehen und impulsiv-schöpferisch nachzuformen.

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Abb. oben: instant composition_IloveveryoneIknow_Noten

“Ich möchte, dass der unglaubliche Schatz, den Kinder produzieren und für die man im Alltag oft zu wenig Nerven hat und Menschen ohne Kinder vielleicht gar nicht mitkriegen, auf der Bühne leben kann. Mich interessiert auch, ob zum Beispiel eine Instant Composition eines 18 Monate alten Babys am Klavier, als abstrakte Musik auf der Bühne funktionieren kann.”,

sagt Astrid Endruweit über I love everyone I know!.

Musiker Alexander Nickmann ergänzt: “Ich bin einfach komplett verwirrt, wenn ich die notierte Musik von Kleinkindern nachspiele. Da ist absolut kein System erkennbar, zumindest kein bisher bekanntes musikalisches. Es ist eher eine physische Struktur dahinter verborgen – die sich dem Erforschen, Genießen und den  Zufälligkeiten widmet.” I love everyone I know! knüpft an die 2007 erstmals auf Kampnagel gezeigte und von der Presse hochgelobte Videoinstallation Frau mit Kuchen. Die Angst vor dem Sterben, ohne geboren zu haben von Endruweit an, in der sie sich bildlich und tänzerisch mit den Themen Kinderwunsch, Begehren, Altern und Sterben auseinandersetzte.  Sechs Männer, die in ihrem Wohnzimmer tanzen, bildeten damals den Auftakt der Videos. Vier Männer wiederum bilden den Kern der jetzigen Performance, losgelöst von der üblichen Gendertradition.

Die Videoinstallation Frau mit Kuchen. Die Angst vor dem Sterben, ohne geboren zu haben wird erneut und im Anschluss an I love everyone I know! im Dock 11 in der Zeit vom 26. – 29. Januar 2023 zu sehen sein.

“ich kann schon bis zwei zählen, bis drei, bis vier bis fünf bis zehn
aber man muss allen lernen das
sonst werden sie ärgerlich und das wollen wir ja gar nicht
also helf allen
es ist meine Rettung
ich mag alle
also alle müssen das machen was sie wollen”

WO?

DOCK 11
Kastanienallee 79
10435 Berlin

WANN?

Donnerstag, 26. bis Sonntag, 29. Januar 2023
Fr-So, um 19 Uhr

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