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Dienstag, März 19, 2024

1848/49 – Berliner Wochenende für die Demokratie. Die Stadt feiert 175 Jahre Märzrevolution | 18.03.-19.03.2023

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In enger Zusammenarbeit mit über 20 Partner*innen veranstaltet Kulturprojekte Berlin am 18. und 19. März 2023 das Berliner Wochenende für die Demokratie und erinnert dabei an die Märzrevolution des Jahres 1848 und ihre Themen. Das breite Programm reicht dabei von künstlerischen Interventionen im Stadtraum über Ausstellungen und Talks bis hin zu Performances und interaktiven Führungen. Es gibt einen umfangreichen Veranstaltungskalender.

Abb. oben: Barrikade und Treffpunkt für Führungen an der Ecke Jägerstraße/Friedrichstraße in Mitte, Foto: Stephanie Schneider

Eröffnung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und historischem Stadtspaziergang: Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey lud am 18. März 2023 um 11 Uhr zur Eröffnung des Berliner Wochenendes für die Demokratie sowie zum ersten Stadtspaziergang ein. Als Gast nahm auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an der Eröffnung teil.

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v.l.n.r.: Dr. Björn Weigel, Moritz van Dülmen, Cornelia Seibeld, Franziska Giffey, Jim Avignon, Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender © Kulturprojekte Berlin, Foto: Ulf Büschleb

Dazu die Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey: „Wir erinnern heute an den Beginn der Märzrevolution vor 175 Jahren. An diesem wichtigen Tag deutscher Demokratiegeschichte erhoben sich tapfere Frauen und Männer und gingen für eine demokratische Gesellschaft auf die Straße und wortwörtlich auf die Barrikade. In den historischen Berichten leider oft vergessen: Die Demokratiegeschichte ist auch eine Frauengeschichte. In einer Zeit, in der Frauen auf vielfältigste Weise benachteiligt waren, ergriffen sie das Wort – selbstbewusst und mutig. Diese Frauen riskierten wie die Männer in der Revolution ihr Leben. Die Revolution scheiterte – aber die Rufe nach Freiheit, Einheit und Demokratie waren nicht mehr aus der Welt zu bringen. Und damit auch die Rufe nach Frauenrechten und Gleichberechtigung. Auch heute kämpfen Frauen weltweit um ihre Rechte. Wie im Iran, wo Frauen und auch Männer gegen das unterdrückende Regime und für ihre Freiheitsrechte protestieren. Der heutige Tag und das ,Berliner Wochenende für die Demokratie‘ soll uns damit auch ins Bewusstsein rufen, dass wir als Demokratinnen und Demokraten nicht nur für uns Verantwortung tragen. Sondern, dass gerade diese Freiheit uns ermächtigt, für die einzutreten, die um diese Freiheit noch kämpfen. Ich danke dem Team von Kulturprojekte Berlin, das uns an diesem Wochenende mit zurück in die spannende Geschichte nimmt.“

Am 18. und 19. März 2023 sind Berliner*innen und Gäste eingeladen, gekennzeichnete Stadtspaziergänge auf den Spuren der Revolution zu unternehmen. Zusätzlich finden auf der Route stündlich und kostenlos geführte Touren statt. Startpunkt ist die Installation einer Barrikade am historischen Schauplatz Friedrichstraße Ecke Jägerstraße. Diese eindrucksvolle Intervention im Stadtraum ist den Barrikaden nachempfunden, die in Berlin 1848 erstmals errichtet wurden. Mit ihr rückt ein Stück Demokratiegeschichte als neue Art der kollektiven Erfahrung wieder auf die Karte. Am 18. und 19. März befindet sich an dieser Stelle auch der zentrale Anlaufpunkt für Informationen rund um das Berliner Wochenende für die Demokratie.

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Begehbare Barrikade und Treffpunkt für Führungen an der Ecke Jägerstraße/Friedrichstraße in Mitte, Foto: Stephanie Schneider

Stadtmarkierungen / Barrikade: Die Märzrevolution fand auf Berlins Straßen statt – und genau dort wollen wir ihre Relevanz sichtbar machen. Mitten in der Stadt entsteht eine Barrikade! An einem historischen Schauplatz bringt Kulturprojekte Berlin für alle Berliner*innen und ihre Gäste ein außergewöhnliches Stück Demokratiegeschichte wieder auf die Karte. So verknüpfen wir das heutige Berlin mit den Menschen, die unsere Stadt und ihre Geschichte mit der Märzrevolution für immer prägten. Mit informativen Angeboten am Infopoint oder als Treffpunkt für lebendige Stadtführungen auf den Spuren der Märzrevolution: Die Barrikaden-Installation wird zum pulsierenden Hotspot des Berliner Wochenendes für die Demokratie.

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Bildmontage der Barrikade zum Berliner Wochenende für die Demokratie. Illustration und Modell Barrikade © Reinhard Glöde, Foto: Kulturprojekte Berlin

Die Route des Stadtspaziergangs ist markiert durch zehn repräsentative Berliner*innen der Revolutionszeit. Gestaltet von dem international bekannten Künstler Jim Avignon erzählen überlebensgroße, im Pop-Art-Stil gestaltete Figuren wie der Arzt Rudolf Virchow oder die Frauenrechtlerin Louise Aston den Spaziergänger*innen ihre Geschichte. Ein unerschrockener Schlosserlehrling, ein junger Student mit seinen Visionen für eine gerechtere Welt, eine Feministin, die sich schreibend ihre Stimme erkämpfte, ein wortgewandter Typ, der zum Sprachrohr der Arbeitenden wurde, eine Spionin, ein Parlamentarier, ein berühmter Arzt, eine Frau, die zufällig zum Revolutionsopfer wurde, und ein Mann, den das Schicksal auf die andere Seite der Barrikade stellte – die Revolutionär*innen waren so vielfältig wie unser Berlin, damals und heute. Was sie alle eint: der Wunsch nach Demokratie und sozialer Gerechtigkeit. Durch die Anwendung einer intuitiven und kostenlosen Smartphone-App werden die Erzählungen besonders lebendig und anschaulich. Einmalig die Artivive-App laden und bewegende Storys erleben. Sie leiten den Weg bis hin zum einstigen Schloss, wo vom 15. bis zum 20. März an prominenter Stelle im Foyer des Humboldt Forums, ausgewählte Werke des bundesweiten Jugendplakatwettbewerbs in einer Ausstellung präsentiert werden. Am 18. März werden die jugendlichen Gewinner*innen des Wettbewerbs hier durch den Senator für Kultur und Europa Klaus Lederer ausgezeichnet.

DEEDS NEWS - Bildmontage - Jim Avignon - Photo Kulturprojekte Berlin
Abb. oben: Bildmontage mit Figuren der Route der Revolution zum Berliner Wochenende für die Demokratie. Künstler © Jim Avignon, Foto: Kulturprojekte Berlin

Entdecken, Mitmachen und Gestalten: Der Kalender der vielfältigen Veranstaltungen zur Märzrevolution während des Berliner Wochenendes für die Demokratie — und über das Wochenende hinaus — kann hier eingesehen werden. Die Programmpunkte spannen einen weiten Bogen: Von einer Live Sendung des bekannten Deutschlandfunk Nova-Formats „Eine Stunde History“ im Humboldt Forum bis hin zum traditionellen Gedenken der Aktion 18. März um 12 Uhr am Brandenburger Tor. Ganz neu gestaltet wird der Ausstellungsteil zur Revolution 1848/49 des Friedhofs der Märzgefallenen, dessen Grundsteinlegung am Berliner Wochenende für die Demokratie am 18. März um 14 Uhr stattfindet. Zum Mitdiskutieren empfiehlt sich die Ausstellungsführung STREIT im Museum für Kommunikation. Und alle, die lieber zuhören, können die szenische Lesung „… dass diejenigen auch vergessen werden, welche an sich selbst zu denken vergaßen.“ oder die Sonderaufführung von „Dantons Tod/Iphigenie“ im Maxim Gorki Theater besuchen. Zusätzlich gibt es ganz auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Angebote wie familienfreundliche Führungen, Workshops und Theaterstücke, so zum Beispiel im Deutschen Historischen Museum, wo es rund um das Zeughaus einiges zu entdecken gibt.

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Auf der Barrikade an der Ecke Jägerstraße/Friedrichstraße, Foto: Stephanie Schneider

Anlass: der 18. und 19. März 1848: Als Europa 1848 und ’49 erstmals eine Welle von Protesten und radikalen Umbrüchen mit dem Ziel der Demokratisierung und sozialer Gerechtigkeit erlebte, erreichten diese Forderungen auch die breite Masse Berlins. Am 18. März 1848 gingen Tausende auf die Barrikaden, die überall schnell improvisiert worden waren, als das Militär anrückte. Denn anstatt die Forderungen anzuhören, ließ der preußische König den Aufstand gewaltsam niederschlagen. Dennoch konnte auch sein Militär den Wandel in den Köpfen der Menschen nicht mehr aufhalten. 175 Jahre später soll an diese bedeutenden historischen Ereignisse mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm, einer historischen Barrikade und interaktiven Stadtspaziergängen erinnert werden.

Weitere Informationen zum Berliner Wochenende für die Demokratie:

www.1848.berlin

www.kulturprojekte.berlin/festival/175-jahre-maerzrevolution-kalender/

Instagram @kulturprojekteberlin
Facebook @kulturprojekteberlin
Twitter @kulturprojekteb 

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