Am 17. September 2022 lädt das Humboldt Forum zu einem großen 24-Stunden-Programm – vom Schlüterhof bis zur Dachterrasse. Anlass ist die nun vollständige Eröffnung des Humboldt Forums, bei der die neuen Ausstellungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst sowie der Stiftung Humboldt Forum im Mittelpunkt stehen. In Führungen, Diskussionen, Performances und vielen weiteren Formaten geben internationale Expert*innen und Kurator*innen persönliche, vertiefende Einblicke in die Präsentationen. In der ganzen Nacht wird die Eröffnung mit der Sauer Power Klubnacht des Künstler*innenkollektivs Slavs und Tatars im Schlüterhof gefeiert. Die über 100 Programmangebote können alle kostenfrei und ohne Anmeldung besucht werden.
Abb. oben: Key Visual zur Eröffnung der Ostspange, © Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss; Getty Images / Black Brush, Henrik Sorensen, MaximusFoto, Tara Moore, Paloma Rincon Studio
Mit der Eröffnung des Ostflügels sind alle Sammlungspräsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin sowie fünf neue temporäre Ausstellungsflächenim Humboldt Forum endlich vollständig geöffnet. Sie geben mit rund 20.000 Exponaten auf 16.000 Quadratmetern einen Epochen und Kontinente umfassenden Überblick über die Kunst und Kulturen der Welt.

Diese Eröffnung feiert das Humboldt Forum mit allen Besucher*innen sowie internationalen Expert*innen, Künstler*innen und Kurator*innen, die an den Ausstellungen beteiligt sind. In der 24-stündigen Eröffnung bieten die rund 140 Partner*innen u.a. aus Benin (Nigeria), Bolivien, Brasilien, Indonesien, Japan, Kamerun, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Nagaland (Indien), Namibia, Papua-Neuguinea, Peru, Tansania, den USA, Venezuela sowie der Berliner Stadtgesellschaft ergänzende Zugänge und Perspektiven auf die Sammlungen, ihre Objekte, ihre Bedeutung und Geschichten.

Punkt 12 Uhr am Samstag, 17. September, startet die 24-stündige Eröffnung mit mehr als 100 Programmangeboten, darunter Diskussionen, Workshops, Augmented-Reality-Führungen und Performances. Die Gesprächsrunden mit internationalen Partner*innen erörtern etwa Themen rund um Restitution, Umwelt und Nachhaltigkeit, Wissenstransfer und internationale Kooperationen. Abends starten Filme, nächtliche Führungen durch die Sammlungen sowie die Sauer Power Klubnacht von Slavs and Tatars mit Konzerten und DJ-Sets – eine Mischung aus asiatischem Groove, tatarischer Popkultur, Trance-Punk und Breakbeats. Der Sonntagmorgen beginnt mit einem gemeinschaftlichen Sonnengruß auf der Spreeterrasse und einem Frühstück im Schlüterhof und der Teilnahme an weiteren Diskussionen. Begleitet werden die Veranstaltungen von zahlreichen gastronomischen Angeboten und Möglichkeiten zum Ausruhen.

Die Sammlungen und Ausstellungen
Präsentiert werden Sammlungen zu Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der zweite Teil der Sammlungspräsentationen zu Asien und Afrika mit Höhepunkten wie dem Ausstellungsbereich zur globalen Diversität des Islam, der Kunst der Khmer oder dem Leben der Dinge in der Amazonasregion mit Exponaten wie den Cotzumalhuapa-Stelen aus Guatemala. Einblicke bieten sich zudem in den noch andauernden Prozess der kritischen Aufarbeitung des Berliner Sammlungsbestands aus dem historischen Königreich Benin mit den weltberühmten „Bronzen“. Darüber hinaus befassen sich temporäre Ausstellungen beispielsweise mit den Kulturen der Naga in Indien und der Haida in Kanada.

Bei vielen Ausstellungsmodulen wurde eng mit internationalen Partner*innen und Mitgliedern der sogenannten Herkunftsgesellschaften der gezeigten Objekte zusammengearbeitet. Deren Engagement ermöglicht eine Aufarbeitung und Präsentation aus unterschiedlichen Perspektiven sowie einen differenzierten Umgang mit den Objekten. Dabei präsentieren die Museen und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss nicht nur aktuelle, kooperative Forschung zu den Objekten. Sie laden dazu ein, neue Ausstellungs- und Vermittlungskonzepte zu entdecken und sich mit Fragen zur Sammlungsgeschichte sowie zu aktuellen postkolonialen Fragen auseinanderzusetzen.
Diese kritische Betrachtung ist auch Thema mehrerer Veranstaltungen des 24-Stunden-Programms. Besucher*innen können sich ihr eigenes Programm zusammenstellen, also sich einen Tag und eine Nacht lang ganz individuell durch das Humboldt Forum leiten zu lassen sowie ihr eigenes Wissen und ihre Perspektiven in unterschiedlichen Formaten aktiv einbringen.

24-Stunden-Programm zur Eröffnung
Diskussionen
- im Gespräch mit…
- In den Sternenhimmel schauen mit…. Diana Guzmán, Orlando Villegas, Aloisio
- Cabalzar, Damiao Amaral Barbosa und Rogelino Azevedo
- Runder Tisch mit internationalen Partner*innen
- Fürs Leben lernen
- Die Zukunft der Dinge
- Gemeinsam arbeiten
- Umwelt und Ressourcen
Musik
- Sauer Power Klubnacht mit Slavs und Tatars
- ECOEIN (eröffnet die Sour Power Klubnacht, spielt 2x samstags und 1 x sonntags in der Treppenhalle)
- Konkonja / Wilde Percussions, schräge Rhythmen aus Kasachstan
- Medieval Dreams / mit Lubomir Grzelak – Gregorianisch und Hardcore
- SUPERALISIA kitschiger Tatar Pop mit Alisa Khusainova aus Kazan/ Tatarstan
Führungen
- Frühaufsteherführung mit Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und Museums für Asiatische Kunst
- Klimawandelfolgen in Ozeanien / Augmented Reality
- Jenseits der Norm / Queerer Rundgang durch die Ethnologischen Sammlungen
- Nachteulenführung / Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor des Humboldt Forums, führt durch das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst
- Kulthaus der Abelam aus Papua Neugiuinea / Eine hybride Gruppenführung mit Augmented Reality
Performance
- The Seraph and the Oracle / Performance from inside a soft voluptuous feminine body mit Selin Davasse aus Istanbul
- Monument After Piece / Performance von Ivana Ivković aus Belgrad
- Klatschnass: Sonntagsgrusel – Lecture Performanace von Bojan Stojčić und Hana Ćurak aus Sarajevo
- Perjalanan Tubuh Java / Tanz Performance – raumfüllende Installation mit Rianto und Cahwati aus Banyumas / Indonesien
- It lies in public space – Performance Rundgang durch die Afrikanischen Sammlungen
- Frühstück
Film
- Endlosschleife 22:00-6:00
- Macucu Filmpremiere und Filmgespräch
Workshops (ORT: Akademie, Spreeterrassen)
- Yoga am Morgen
- Sticken und Schwätzen
- Den Wald hören Vermittlungsangebot zur Ausstellung „Ts’uu – Zeder. Von Bäumen und Menschen“
- stillLEBEN / Zeichenworkshop
- Transformers / Bau deine eigene wandelbare Maske!
Detailprogramm: humboldtforum.org/24h
Ein Haus, vier Akteure: Die Vielstimmigkeit ist bereits in der Zusammenarbeit der Partner*innen angelegt. Im Humboldt Forum kooperieren die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit den Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Humboldt Labor sowie das Stadtmuseum Berlin mit der Berlin Ausstellung BERLIN GLOBAL.
WANN?
Samstag, 17. September ab 12:00 Uhr bis Sonntag, 18. September um 12:00 Uhr
WO?
Humboldt Forum
Schloßplatz
10178 Berlin-Mitte
KOSTET?
Eintritt frei