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Freitag, April 19, 2024

Staatsballett Berlin: CANCEL CULTURE UND SPITZENTANZ

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Das Staatsballett Berlin ist in die Spielzeit 2022/23 mit GISELLE gestartet, einem Werk aus den Zeiten zu Anfängen des Spitzentanzes. Doch wie setzen wir uns mit dem kulturellen Erbe auseinander zwischen den Polen Cancel Culture und Freiheit der Kunst? Diese Diskussion wird derzeit nicht nur im Ballett hitzig geführt. Der erste Termin unserer Diskussionsreihe BALLET FOR FUTURE? lädt zu einem Gespräch darüber mit Perspektiven aus verschiedenen Bereichen der Kulturproduktion ein. Um unsere Kunstform allen schmackhaft zu machen, geht das Staatsballett außerdem auch wieder auf Schiffstour und hofft auf gutes Wetter.

Abb. oben: GISELLE Foto: Yan Revazov

STAATSBALLETT AUF DER SPREE

Nachdem eine Unwetterfront den August-Termin der Schiffstour FROM BERLIN WITH LOVE ins Wasser fallen ließ, geht das Staatsballett nun am 12. September 2022 auf Spree-Fahrt. Raus aus den Opernhäusern und hinein in die Stadt: ab 18.00 Uhr zeigen die Tänzer:innen zwischen dem Haus der Kulturen der Welt und der Mühlendammschleuse Auszüge aus dem Programm. Kostenlos und frei zugänglich kann man vom Ufer aus die Tänzer:innen und ihr Können auf dem Schiff erleben.

In stetiger Bewegung wird zwischen Tiergarten und Mitte ein Programm präsentiert, das sich zyklisch wiederholt. Auszüge aus SCHWANENSEE gehören ebenso dazu wie die Erfolgschoreographie HALF LIFE von Sharon Eyal. Darüber hinaus werden Arbeiten von Compagnie-Mitgliedern zu sehen sein. RUTHLESS von Pauline Voisard sowie FOLLOW THE PATH von Arshak Ghalumyan sind Kreationen und somit erstmals zu sehen. Ein Auszug aus THIS TOO SHALL PASS von Vivian Koohnavard, das bereits im Rahmen von LAB_WORKS 2022 zu sehen war, rundet das Programm ab.

12. September 2022, 18.00 Uhr, ab Haus der Kulturen der Welt
FROM BERLIN WITH LOVE – Auf der Spree

CANCEL CULTURE VS FREIHEIT DER KUNST?

Die Auftaktveranstaltung zur zweiten Spielzeit von BALLET FOR FUTURE? WIR MÜSSEN REDEN! am 13. September lädt ein zu dem Thema »Transition und Weltenwandel – gesellschaftliche Werte und Institutionen im Umbruch?«. Hier steht zur Debatte, welche Auswirkungen das sich verändernde Wertesystem ganz konkret bei der Produktion von Theater, Ballett und Literatur sowie der Museumsplanung hat. Wie setzen wir uns mit dem kulturellen Erbe auseinander zwischen den Polen Cancel Culture und Freiheit der Kunst? Was hat sich getan in den Institutionen oder was auch nicht?

Es diskutieren Jessica Bradley (Sensitivity Readerin), Elisa Carrillo Cabrera (Erste Solotänzerin, Staatsballett Berlin), Wiebke Horn (Kostümdirektorin, Deutsche Oper Berlin), Wiebke Hüster (Journalistin, FAZ), Franziska Sauerbrey (Stabsstellenleiterin Strategie, Koordination, Internationales, Humboldt Forum Berlin), Moderation: Claudia Henne (Tanzjournalistin).

13. September 2022, 19.00 Uhr, Foyer de la Danse in der Deutschen Oper Berlin
BALLET FOR FUTURE? 
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter balletforfuture@staatsballett-berlin.de ist erforderlich.

»GISELLE« MIT DAVID SOARES

Die Saison 22/23 beginnt mit einem Klassiker des Romantischen Balletts: GISELLE. Im Zentrum tanzende Elfenwesen in weißen Tutus, aber bei aller Zartheit, diese Elfenwesen sind grausame Wilis. Sie sind als Bräute noch vor der Hochzeit gestorben, weil ihre Liebe verraten wurde, und nun sind sie dazu verdammt, allnächtlich zu tanzen. GISELLE in der Choreographie von Patrice Bart kommt in der Staatsoper Unter den Linden zur Aufführung. 

Am 18. September ist David Soares, neuer Erster Solotänzer im Ensemble, in einer Nachmittagsvorstellung erstmals als Albrecht an der Seite von Ksenia Ovsyanick als Giselle zu sehen. In dieser Familienvorstellung zahlen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre nur 10 Euro auf allen Plätzen. In der Abendvorstellung tanzen Iana Salenko und Dinu Tamazlacaru in den Rollen der unglücklich Verliebten. 

18. September 2022, 14:30 und 19:00 Uhr, Staatsoper Unter den Linden GISELLE

STUTTGARTER BALLETT IM TEMPODROM

Auf gemeinsame Einladung des Staatsballetts Berlin und der Deutschen Oper Berlin gastiert das Stuttgarter Ballett und präsentiert sich dem Berliner Publikum mit seinem neuen Ballettabend PURE BLISS (engl., »reine Glückseligkeit«) mit Choreographien von Johan Inger. Der schwedische Choreograph nutzt für sein groß angelegtes Ensemblestück BLISS, welches zum Titel des Ballettabends inspirierte, das legendäre »Köln-Konzert« des Jazzpianisten Keith Jarrett; eine Musik, die vielen als Inbegriff virtuoser Improvisation gilt. Inger greift die Lässigkeit der Musik auf und erzeugt ein Bild von Freiheit und Gemeinschaft. Anstatt eins zu eins die Musik in Bewegung zu verwandeln, ist es eher das Gefühl von Jarretts ikonischer Musik, das Inger grandios in Tanz umsetzt — und somit nicht nur Hörer:innen, sondern auch Zuschauer:innen in den Zustand der Glückseligkeit versetzt.

22., 23., 24. September 2022, je 19.30 Uhr, Tempodrom PURE BLISS, Stuttgarter Ballett

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