Larisa Sitar wurde 1984 in Baia Mare, Rumänien, geboren und lebt in Bukarest. Sie ist die diesjährige KVOST-Stipendiatin und Empfängerin des Claus Michaletz Preises 2023.
Abb. oben: Larisa Sitar, Robust Boast, Suprainfinit, Bukarest, Rumänien / 2022
In ihrer Ausstellung Hope swapping, fixed bei KVOST untersucht Larisa Sitar die Berührungspunkte zwischen Kunst und Architektur in Ost und West und konzentriert sich dabei auf Ornamente als soziopolitische Aussage. Ihre Skulpturen und Basreliefs sind dabei durch ihren eigenen biografischen Hintergrund geprägt.
Die Architektur in Osteuropa hat sich in den 1990er Jahren als Reaktion auf die Öffnung der Grenzen rasch verändert. So nimmt Sitar konkret Bezug darauf, dass Arbeiter:innen begannen, ausgefallene Designs und romantisierte Ornamente aus dem Westen zu übernehmen und mit den ihnen zur Verfügung stehenden Materialien nachzubilden. Um diese vielfältigen kulturellen Assoziationen zu wecken, verknüpft sie vertraute analoge Motive mit digitalen Techniken und schafft so eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Larisa Sitar studierte an der Fakultät für Fotografie und Bewegtbild der Nationalen Universität der Künste in Bukarest, wo sie 2010 ihren Abschluss machte. In ihrer interdisziplinären künstlerischen Arbeit setzt sie sich mit Fragen von kulturellem Erbe, Erinnerung und Nostalgie auseinander. Zu ihren Einzel- und Gruppenausstellungen gehören: Robust Boast (2022), Suprainfinit Gallery in Bukarest, Rumänien; Chronicles of the Future Superheroes (2021), Kunsthalle Bega in Timisoara, Rumänien; Robust Boast (2019), WIELS, Brüssel in Belgien; Life, a User’s Manual, Art Encounters Biennale (2017) in Timisoara, Rumänien; Inventing the Truth. On Fiction and Reality (2015), Rumänisches Kulturinstitut auf der 56. Biennale von Venedig.
Larisa Sitar ist Preisträgerin des KVOST Stipendiums und des Claus Michaletz Preises 2023. Die Künstlerin wurde aus 174 Bewerbungen ausgewählt. Dieses Jahr bestand die Jury aus Nadine Barth (Autorin und Kuratorin mit Schwerpunkt Fotografie), Karen Boros (Boros Collection und VIP Relation Art Basel) weiterhin aus Nathalie Hoyos und Rainald Schumacher (Kurator:innen-Team mit Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa), Dr. Silke Manske und Corinna Reuter (Secco Pontanova Stiftung) und Stephan Koal (Kurator und Leiter des Kunstvereins).
KVOST – der Kunstverein Ost – fördert Künstler:innen, die aus Ost- und Mitteleuropa stammen oder deren Lebensweg und Arbeitsweise von der Erfahrung des ehemaligen Ostblocks geprägt wurden. Das KVOST Stipendium wurde 2019 zum ersten Mal verliehen und beinhaltet eine Artist Residency in Berlin mit anschließender Einzelausstellung im KVOST. Seit 2022 wird das Stipendium in Kombination mit dem Claus Michaletz Preis vergeben. Das Preisgeld von 10.000 Euro steht den Stipendiat:innen in voller Höhe zur freien Verfügung. Die Verleihung und Eröffnung der Ausstellung findet traditionell zur Berlin Art Week statt.
WO?
KVOST
Kunstverein Ost e.V.
Leipziger Straße 47 / Eingang Jerusalemer Straße
10117 Berlin
WANN?
Ausstellungszeitraum: Donnerstag, 14.09. bis Sonntag, 19.11.2023
Eröffnung und Verleihung des Claus Michaletz Preises: Donnerstag, 13.09.2023, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Mittwoch – Sonntag, 14 – 18 Uhr