13.7 C
Berlin
Montag, April 29, 2024

Sammlung Scharf-Gerstenberg: Mythos und Massaker – Ernst Wilhelm Nay und André Masson | 08.12.2023-28.04.2024

Editors’ Choice

Die Ausstellung in der Sammlung Scharf-Gerstenberg widmet sich erstmals der künstlerischen Beziehung zwischen dem französischen Surrealisten André Masson und dem Berliner Ernst Wilhelm Nay, dessen Kunst im bundesrepublikanischen Deutschland der Nachkriegszeit zum Aushängeschild der abstrakten Moderne wurde.

Abb. oben: Ernst Wilhelm Nay. Der Besuch. 1945 – Öl auf Leinwand, 50 x 81 cm, Privatbesitz. Foto: Ernst Wilhelm Nay Stiftung, Köln

1931 entstand André Massons (1896-1987) großformatiges Gemälde „Massaker“, das Ausgangspunkt der Ausstellung ist. Ein Jahr später wurde es von Christian Zervos großformatig in der Zeitschrift „Cahiers d’art“ publiziert. Auf formaler Ebene weist dieses Bild sowie eine Reihe weiterer Gemälde und Zeichnungen von Masson aus derselben Zeit verblüffende Ähnlichkeiten mit Werken von Ernst Wilhelm Nay (1902-1968) aus den 1940er-Jahren auf. Inhaltlich nehmen Ernst Wilhelm Nay und André Masson, die einander persönlich nie begegnet sind, weitestgehend gegensätzliche Positionen ein: Während in den Werken Massons die Erinnerung an die Grauen des Ersten Weltkrieges im Vordergrund steht, entwirft der junge Soldat Nay eine mythologische Gegenwelt zur Katastrophe des Zweiten Weltkriegs.

DEEDS NEWS - Sammlung Scharf-Gerstenberg - Nationalgalerie - André Masson - Foto bpk - Nationalgalerie - Volker-H. Schneider
André Masson (Balagny-sur-Thérain 1896 – 1987 Paris) – Massacre, 1933. Kohle und Pastell auf Papier, 46,7 x 63,5 cm. Sammlung Scharf-Gerstenberg, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin. Foto: bpk / Nationalgalerie, SMB, Sammlung Scharf-Gerstenberg / Volker-H. Schneider

Der 1909–1912 von Pablo Picasso (1881-1973) und Georges Braque (1882-1963) entwickelte analytische Kubismus und das von den Surrealist*innen um André Breton Anfang der 1920er-Jahre erstmals propagierte „Automatische Schreiben“ („écriture automatique“) waren Vorbild dieser neuen Formensprache. In den 1940er- und 1950erJahren wurde sie auch von Künstlern wie Asger Jorn (1914-1973), Georg Meistermann (1911-1990) oder Theodor Werner (1886-1969) genutzt.

Es werden insgesamt rund 70 Werken gezeigt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Kyllikki Zacharias, Leiterin Sammlung
Scharf-Gerstenberg

WO?

Sammlung Scharf-Gerstenberg
Schloßstraße 70
14059 Berlin-Charlottenburg

WANN?

Freitag, 08.12.2023 – Sonntag, 28.04.2024
Dienstag – Freitag, 10 – 18 Uhr
Samstag + Sonntag, 11 – 18 Uhr

- Advertisement -spot_img

IHRE MEINUNG | YOUR OPINION

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

+++++++++ O P E N C A L L 2024 +++++++++

spot_img
- Advertisement -spot_img

Latest article